Kopenhagen 2021
Am Sonntag, 31.10, landeten wir, Mona Schmidt und Nicole Augustin, am Flughafen in Kopenhagen. Nachdem wir erste Herausforderungen am Fahrkartenautomat der Metro (Bargeld nicht möglich) gemeistert hatten, landeten wir glücklich in unserem schönen, sehr ruhig und zentral gelegenen Hotel in der løngangstræde 27. Wir machten uns gleich auf zu einem längeren Spaziergang über die beeindruckende Fußgängerzone Strøget in Richtung Kopenhagener Hafenbecken, zum bekanntesten Wahrzeichen Kopenhagens, eine Statue der kleinen Meerjungfrau, die auf einem nahe am Ufer gelegenen Felsen im Meer ruht. Das Motiv ist dem berühmten Märchen des Dänen Hans Christian Andersen entlehnt. Anschließend gingen wir durch das historische Viertel Nyhavn. Bunte Giebelhäuser säumen den beliebten Kanal, an dem auch Boote anlegen.
Montag, 1.11.2021
Am Montag besuchten wir in der Gammeltoftsgade 13 in Kopenhagen die Einrichtung unserer Berufspraktikantin, die Kita „Den Gronne Kastanje“. Wir wurden sehr herzlich empfangen. Zunächst führte uns die Einrichtungsleitung durch das Haus und gab uns interessante Einblicke in die pädagogische Arbeitsweise. Besonders spannend für uns war die Einführung in die Jahresplanung, der das Prinzip der offenen Planung zugrunde gelegt ist (siehe Schaubild). Hervorzuheben wäre auch der Einsatz von Tablets und Bildschirmen seitens des Kita-Teams sowie von Apps für die Eltern. Über diese können sie ihr Kind bei Krankheit entschuldigen sowie über Projekte, Ausflüge und Ereignisse der Kita informiert werden. Das Engagement und das Organisationstalent der Leitung beeindrucken uns sehr. So organisierte sie während der Pandemie E-Bikes mit integrierten Kindersitzen. Dadurch konnten Ausflüge und Waldtage weiterhin stattfinden. Im Anschluss führte uns unsere Studierende über das Außengelände der Einrichtung. Hier staunten wir über die naturnahe Gestaltung mitten in der Großstadt und über die vielen Möglichkeiten, die sich den Kindern auf diesem Gelände zum Entdecken, Erkunden, Verstecken und auch zum Zurückziehen bieten. Im Anschluss fand das gemeinsame Praxisgespräch statt. Der IAP mit seinen Anforderungen und Zielen für die Orientierungsphase wurde gemeinsam besprochen und mit Beispielen aus der Praxis erläutert.
Die Anleiterin der Studierenden empfahl uns eine Besichtigung der Torvehallerne sowie des Stadtteils Norrebro. Beide Empfehlungen setzen wir direkt um und machten uns auf zu einem längeren Spaziergang, an dessen erstem Teil auch unsere Studierende teilnahm. Unterwegs kamen wir am Wohnheim der Studierenden vorbei. Sie erzählte uns, dass sie sich in diesem internationalen Wohnheim sehr wohl fühle und dort auch schon sehr viele Kontakte geknüpft habe.
Nach der gemeinsamen Besichtigung der schönen Markthalle spazierten wir zu zweit zum „Assistens Kirkegard“, Kopenhagens bekannter, parkähnlicher Friedhof, auf dem viele berühmte Persönlichkeiten beigesetzt sind. Im Park erkundeten wir einen sehr einladend und interessant gestalteten Spielplatz. Neben dem Friedhof sahen wir noch einen kleinen kirchlichen Kindergarten mit einem ansprechenden Außengelände. Anschließend besichtigten wir den im Trend liegenden Stadtteil Norrebro mit seiner einladenden Einkaufsstraße Jægersborggade.
Dienstag, 2.11. 2021
Leider erhielten wir für den Dienstag sehr kurzfristig eine Absage für den Besuch einer pädagogischen Einrichtung. So beschlossen wir spontan, Kopenhagen an diesem Tag mit dem Fahrrad zu erkunden. Wir liehen uns Fahrräder und besichtigten zunächst den Freistaat Christiana, der sich durch seine kulturelle Vielfalt, Galerien und Werkstätten auszeichnet. Ursprünglich entstand Christiana 1971 auf einem zunächst besetzten Kasernengelände, das nach und nach umgebaut wurde. Anschließend fuhren wir weiter zum Stadtteil Amagerund besuchten den Naturcenter „Amager Strand“; Dort trafen wir am Strand eine aktive Kindergruppe mit zugehörigen Räumlichkeiten in einem Holzschuppen an. Eine Erzieherin erzählte uns, dass ihre Kindergruppe die Möglichkeit habe, jeweils einen Tag pro Woche am Strand mit der Gruppe zu verbringen. An anderen Tagen würden die Räumlichkeiten von anderen Gruppen genutzt. Anschließend fuhren wir zurück mit Zwischenstopp an der „Fahrradschleife“. Dortbeobachteten wir mit großer Faszination und Begeisterung dieabendliche „Fahrrad-Rush- Hour“ Kopenhagens.
Mittwoch, 3.11.2021
Am Mittwoch durften wir eine am Strand gelegene Kindergartengruppe kennenlernen, die von Kindern aus Kopenhagen besucht wird. Das Haus der Gruppe ist in Mikkelborg gelegen, 20 Km nördlich von Kopenhagen, direkt am Strand. Gemeinsam mit unserer Studierenden, den Erzieher*innen der Einrichtung und den Kindern fuhren wir im Bus von Kopenhagen nach Mikkelborg; Im großen ehemaligen Kinderheim am Strand sind Gruppen zweier unterschiedlicher Träger untergebracht. Jeder Träger hat sein eigenes großes Außengelände. Das gesamte Gelände erinnerte uns ein wenig an einen Abenteuerspielplatz. Wir sahen dort kleine Häuser und verschiedene Bewegungsparcours, die aus Paletten und Brettern gebaut waren. Wir tauschten uns mit den Erzieher*innen über das Konzept der Einrichtung und über das derzeitige Thema „Wikinger“ aus; Die Kinder kochten gemeinsam mit den Erzieher*innen zwei Wikingergerichte auf dem Feuer im Freien. Vorher wurde Holz gehackt und das Feuer von einem Kind entzündet. Es herrschte eine lockere und entspannte Atmosphäre. Die Kinder wirkten ausgeglichen und waren uns gegenüber offen. Beeindruckend war, dass die Aktivitäten rund um die Suppe nicht in festgelegten Gruppen stattfanden, sondern frei gewählt werden konnten. Es zeigte sich sehr schnell, dass die Aktivitäten einen hohen Aufforderungscharakter hatten und die Kinder mit großem Engagement daran teilnahmen.
Donnerstag, 4. 11. 2021
Wir trafen uns mit unserer Auszubildenden am Morgen und fuhren gemeinsam mit der Metro zum university college copenhagen (pädagogische Hochschule). Dort studieren unter anderem angehende Lehrer*innen, Frühpädagog*innen und Sozialpädagog*innen. Die Universität legt großen Wert auf die Beteiligung der Studierenden. Dies zeigte sich unter anderem darin, dass aktuell eine differenzierte und groß angelegte Befragung der Studierenden im Hinblick auf ihre Zufriedenheit mit demStudium stattfand. Das Raumkonzept der Universität überzeugte uns sehr. Es befinden sich auf allen Stockwerken offene Lernlandschaften, in denen es zahlreiche Rückzugsmöglichkeiten für Einzel- und Gruppenarbeien gibt. Wir versuchten Kontakt zu dortigen Lehrenden aufzubauen. An der Rezeption bekamen wir leider nur einen Hinweis auf die Homepage. Es gelang uns aber vor Ort, Informationen einzuholen über aktuelle Möglichkeiten für Erasmus-Studierende, an Veranstaltungen der Universität teilzunehmen. Im Anschluss an unsere Erkundung aßen wir mit unserer Studierenden auf dem Gelände der Universität zu Mittag und reflektierten gemeinsam die vielfältigen Eindrücke und Erfahrungen der vergangenen Tage.
Freitag, 5.11.2021
Zum Abschluss machten wir einen längeren Spaziergang über das Schloss Christiansborg zum Kastell von Kopenhagen. Auf dem Rückweg kamen wir noch einmal am Kanal in Nyhavn vorbei. So schloss sich der Kreis und unsere schöne, spannende und erkenntnisreiche Reise neigte sich dem Ende zu.